Berberitzen - kleine Früchtchen mit großer Wirkung?!
23. Januar 2020
Wirkung & Gesundheit
Berberitzen als Medizin für die Indianer
Die Indianer Nordamerikas sprachen der Berberitze eine heilende Wirkung zu. Sie haben die purpurroten Trockenfrüchte vielfältig eingesetzt. Besonders in Kalifornien galten Berberitzen in Form einer Art kalt zubereiteter Marmelade als Heilmittel gegen Skorbut, aber auch als Antiseptikum bei der inneren und äußeren Wundbehandlung. Die Kwakiutle sprachen einer warmen konzentrierten Wasserlösung Heileffekte gegen Leber-, Nieren-, und Blasenentzündung zu. Längere regelmäßige tägliche Gaben sollen sogar Diabetes nicht nur vermindert, sondern sogar geheilt haben. Die Catawbas kochten Wurzelrinde, Stengel und die getrockneten Früchte zusammen und gaben den konzentrierten Tee als Heilmittel gegen Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, aber auch gegen chronische Bronchitis, Angina und Erkältungen aller Art. Besonders gegen rheumatische Beschwerden, die unter Trappern und Mountain-Men häufig vorkamen, wurde die Berberitze eingesetzt. Die Cherokees heilten mit Berberitzen-Präparaten nachhaltig schwere Hepatitiserkrankungen weißer Gastsiedler in ihrer Nation. Die starke blutstillende Wirkung wurde von den Sioux, Cheyennes und Arapahoes erfolgreich bei Cholera und Typhus eingesetzt. Die Irokesen gaben Gebärenden unmittelbar nach der Geburt große Mengen Tee, um Blutungen zu stillen, die innere Muskulatur zu entspannen und die Nachgeburt zu beschleunigen.
Zahlreiche Präriestämme reicherten ihre Pemmikan-Zubereitungen mit getrockneten Berberitzen, Cranberries und Blaubeeren an. Es liegen Berichte von Truppeneinheiten vor, die solche Pemmikan-Vorräte erbeuteten und den ganzen Winter lang aßen und im Gegensatz zu früheren Wintern und anderen Armee-Einheiten keine der typischen Wintererkrankungen erlitten. Ehrgeizige Truppenfeldschere und Offiziere führten in ihren Berichten dieses erstaunliche Phänomen auf ihre eigenen Verdienste zurück, um sich Karrierevorteile zu sichern. Auf diese Weise blieb die wirklich Ursache verborgen. Erst Jahre später gelang es einem Truppenarzt nachzuweisen, dass die indianische Pemmikan-Berberitzen-Zubereitung diesen gesunden Winter herbeigeführt hat. (aus Stammel, H.-J. (1986): Das Heilwissen der Indianer)
Schon beeindruckend, was die Natur so bietet und was unsere Vorfahren für ein Wissen hatten. Damals gab es schließlich noch keine Forschungslabore. Schön zu wissen, dass diese kleinen sauren Trockenfrüchte zumindest den Indianern gute Dienste geleistet haben.